Am westlichsten Ende von Ahmrat Jen, steht, hinter hohen Mauer verborgen, ein Kloster. Nur Auserwählte wissen, was dieser heilige Ort wirklich verbirgt. Die Stadtbewohner glauben, es handele sich um ein Heim für elternlose Kinder.
Doch in Wahrheit gehört das Gebäude und jene, die es flankieren, einer Organisation, die sich stets darum bemüht, ein Mythos zu bleiben - der Monstery of Assassins.

Hier werden Kinder zu Assassinen ausgebildet. Ein Gemisch aus Lügen, Konditionierung und Folter sorgt dafür, dass die jungen Menschen ihre zukünftigen Aufgaben nicht hinterfragen. Ihnen wird immer wieder gesagt, dass sie für den Schutz ihrer Heimat kämpfen und nur jene töten, die Shu Han oder hilfsbedürftigen Menschen Schaden zufügen wollen. Dass dem nicht so ist, sondern vor allem Geld und Macht eine Rolle spielt, werden nur die wenigsten im Laufe ihres Lebens erfahren.

Innerhalb der Monastery besteht eine strenge Hierarchie. Die Ältesten, die an der Spitze stehen, haben schon lange keine Aufträge mehr erfüllen müssen - manche sogar nie, denn es besteht durchaus eine Erbschaft wichtiger Posten, damit die wahren Hintergründe ihrer Organisation weiterhin verschleiert bleiben.

Da aktive Assassinen nicht unbedingt alt werden (manchmal wird seitens der Monastery auch selektiert), braucht es stetig neuen Nachwuchs. Assassinen setzen sich meist in ihren anfänglichen Vierzigern zur Ruhe, was bedeutet, dass sie als Zwischenmänner agieren oder Rekruten ausbilden. Selten ist es ihnen gestattet, ein freies Leben zu führen und eine Familie zu gründen. Dafür brauchen sie zumindest eine Erlaubnis.

Aufbau der Monastery

Die Monastery besteht im Allgemeinen aus 3 Bereichen.
Bereich 1 setzt sich aus den umliegenden Häusern zusammen. Die dort stehenden Häuser dienen den Bediensteten (Küchenpersonal etc.) als nahe gelegener Wohnraum. Aber sie stehen auch Assassinen, die sich einen eigenen Wohnraum verdient haben, als solche zur Verfügung. Ebenfalls finden hier auch eingeweihte Personen wie Heiler, Schmiede oder Bogenmacher einen Platz zum Leben. In diesem Bereich sind aber nicht nur Wohnhäuser zu finden, sondern auch diverse Werkstätten, so möchte man möglichst unabhängig von öffentlichen Einrichtungen sein. Ebenso befinden sich diverse Lagerhäuser der Monastery in diesem Bereich.

Bereich 2 stellt den vorderen Bereich der eigentlichen Monastery dar, die, wie die meisten groß angelegten Bauwerke, von einer Mauer umgeben ist. Dieser Bereich beinhaltet Schlafräume für die nicht ausgewählten Kinder, Küche und Speisesaal, sowie Unterrichtsräume. Dieser Bereich kann, mit Erlaubnis des Vorstehers, auch von Außenstehenden betreten werden. Oftmals kommt dies zum Zuge, wenn man Spenden für die armen, elternlosen Kinder entgegennimmt oder um den Offiziellen zu zeigen, wie gut die Kinder in dieser Einrichtung behandelt werden.

Bereich 3, auch als Inneres Sanktum bezeichnet, bildet den letzten und doch wichtigsten Teil der Monastery. Hier findet statt, was man vor der Öffentlichkeit geheim hält. In diesem Bereich befinden sich die Unterkünfte der Rekruten sowie einiger ausgewählten hochrangige Mitglieder. Ebenfalls in diesem Bereich befinden sich die Trainingsräume für die einzelnen Disziplinen.
Das Innere Sanktum besteht aber nicht nur aus oberflächigen Gebäuden, sondern ist auch im Besitz zahlreicher unterirdisch gelegener Räumlichkeiten. Nicht jede ihrer Ausbildungen kann unter freiem Himmel oder in Hörweite Nicht-Eingeweihter stattfinden. Zugang zu diesen Räumlichkeiten kann man entweder über das Innere Sanktum selbst erhalten oder aber durch besondere Hauser in Bereich 1, die durch ein Tunnelnetzwerk mit dem unterirdischen Sanktum verbunden sind. Dieses Netzwerk erlaubt den Assassinen das Sanktum zu betreten oder zu verlassen ohne selbst gesehen zu werden.
Nur Assassinen ab einem bestimmten Ranges kennen den sicheren Weg durch dieses Netzwerk. Für jeden anderen würde dieser Weg, aufgrund der vielen Fallen, mit dem sicheren Tod enden.

Rekrutierung & Ausbildung

Um neue Rekruten zu gewinnen, werden Kinder aus prekären Verhältnissen gezogen. Die charismatischsten Späher werden ausgeschickt, um Ausschau nach Straßenbanden und verarmten Bauern zu halten. Dort picken sie sich jene Kinder raus, die sie als nützlich erachten. Den oftmals ungebildeten Familien werden Versprechen gegeben, die niemals eingehalten werden. Ebenfalls als Rekruten geeignet sind Kinder, die erst kürzlich einen schweren Schicksalsschlag haben hinnehmen müssen, da sie durch den Verlust und das erlittene Trauma empfänglicher für Formung/Manipulation sind.

Die Kinder - Mädchen wie Jungen - sind meistens zwischen sechs und acht Jahre alt, in Ausnahmen auch älter, wenn sie ins Monastery kommen und werden vorerst von den anderen Kindern separiert. Jene Kinder, die dem neuen Zuhause zunächst mit großer Abneigung begegnen, werden in dunkle Räume gesteckt, in denen sie tagelang ohne Essen auskommen müssen. Es gibt auch weitere, noch härtere Foltermethoden, um die Kinder zu brechen.

Danach werden sie von einem Mentor in Empfang genommen, der für sie ein Ansprechpartner und oftmals eine Bezugsperson sein wird.

In den ersten Jahren werden die Kinder keinen einzigen Blick auf den Kampfplatz erhaschen können. Sie sind für niedere Arbeiten eingeteilt, müssen die Räumlichkeiten reinlich halten, kochen und den Anweisungen der Älteren folgen. Disziplin und Gehorsam stehen an der Tagesordnung.
Sie erhalten außerdem Unterricht im Lesen, Schreiben, Rechnungswesen, in Geschichte (die teilweise etwas verdreht wird) und in mehreren Sprachen. Zudem werden sie durch tägliche Sportübungen fit gehalten.

Nicht alle Kinder glänzen im schulischen, sozialen oder physischen Bereich. Gelten sie als nicht formbar, werden sie aussortiert. Sie können sich entscheiden, ob sie bleiben und weiterhin niedere Arbeiten leisten oder ob sie gehen, was jedoch bedeutet, dass ihnen ein rascher Tod folgt.

Die fähigsten Kinder werden die Möglichkeit bekommen, in die Fußstapfen der Älteren zu treten und bekommen Zugang zum Kampfplatz, wo die eigentliche Ausbildung beginnt. Sie sind nun Rekruten.
Unterrichtet werden sie weiterhin in den oben genannten Fächern, sowie in Kampfkunst. Sie lernen den Umgang mit den verschiedensten Waffen, kämpfen aber auch mit ihren Fäusten und ihrem Verstand. Es gibt zahlreiche Techniken, die sie sich aneignen müssen - manch eine gleicht mehr einem Tanz als einen Kampf. Mit den Jahren zeigt sich, welche Waffen den Rekruten am Besten liegt, doch wichtig ist, dass sie mit allen Waffen vertraut sind.

Die meisten Rekruten erhalten mit vierzehn, fünfzehn Jahren ihren ersten Begleitauftrag, bei welchem sie das allererste Mal töten müssen. Gelingt dieser, können sie sich offiziell als Assassine bezeichnen.

Assassine

Aktive Assassine, die die Ausbildung abgeschlossen haben, bekommen ihre Aufträge nun direkt von der Monastery in Ahmrat Jen oder von sogenannten Zwischenmänner, die in ganz Shu Han, sowie im Ausland stationiert sind. Es gibt feste Treffpunkte, manchmal ist es jedoch nötig, diese zu wechseln, sodass die Assassine auf Zeichen achten müssen, um den Zwischenmann zu finden.
Haben sie ihre Aufträge, müssen die Assassine (die überwiegend alleine arbeiten) das Ziel finden und es auslöschen. Bestenfalls, ohne vorher oder nachher Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben.

Mindestens einen Auftrag pro Monat sollten die Assassine erledigt haben. Danach darf darüber kein Wort mehr verloren werden. Geld erhalten sie dann von jenem Zwischenmann, der den Auftrag erteilt hat. Das Geld sollte ausreichen, um ein bescheidendes Leben führen zu können. Einige Assassine ziehen es vor, alleine zu bleiben und in der Natur zu schlafen, andere wiederum genehmigen sich gelegentlich ein heißes Bad in einem Gasthaus, besuchen Freudenhäuser oder suchen die Gesellschaft, so lange das Geld ausreicht. Es gibt keine Vorschriften, wie sie sie ihr Leben zu führen haben. Sie sollen ihre Profession nur streng geheimhalten, ihre Aufträge erledigen und dürfen keine Familien gründen.