Als Alaric nach dem Tod seiner Frau und seines ungeborenen Kindes in tiefe Verzweiflung fiel und mit Suizidgedanken kämpfte, war Charlotte diejenige, die an seiner Seite blieb. Sie kümmerte sich nicht nur um seinen Haushalt, sondern auch um ihn selbst – oft wortlos, aber mit einer beständigen Präsenz, die ihm Halt gab, wenn er ihn am dringendsten brauchte. Sie schwor sich, ihn nie alleine zu lassen, und aus dieser Loyalität erwuchs eine tiefe Verbindung zwischen ihnen.

Charlotte ist pragmatisch, einfühlsam und gleichzeitig unnachgiebig, wenn es darum geht, Alaric daran zu erinnern, dass er nicht in seiner Trauer versinken darf. Sie redet nicht viel über Gefühle, aber ihre Taten sprechen für sich – sei es, wenn sie seine Mahlzeiten unauffällig vor seine Tür stellt oder nachts in der Nähe bleibt, wenn er ruhelos durch das Haus wandert.

Als er nach Ilara’s Tod in Dunkelheit versank und die Nächte schlaflos, endlos und von Verzweiflung durchzogen waren, war Charlotte da. Sie sprach nicht viel, stellte keine Fragen, aber sie verließ ihn nicht. Während er in seiner Villa umherwanderte, zwischen Wut und Resignation gefangen, stellte sie ihm wortlos eine Tasse Tee hin oder saß mit einem Buch in der Nähe, als wäre es das Normalste auf der Welt, an seiner Seite zu bleiben. Er wusste, dass sie nicht wegging, weil sie sich geschworen hatte, ihn nicht allein zu lassen – doch er fragte sich, ob sie wusste, dass sie ihn damit vielleicht gerettet hatte.

Lange Zeit war sie nur die Frau, die Ordnung in seinem Haushalt hielt, die für ihn sorgte, weil er es selbst nicht tat. Doch irgendwann begann er, ihre Gegenwart anders wahrzunehmen. Es waren nicht nur ihre Handgriffe, wenn sie den Tisch deckte oder die Stille füllte, wenn er keine Worte fand. Es war die Art, wie sie ihn ansah – nicht mitleidig, nicht ehrfürchtig, sondern einfach mit Verständnis. Und irgendwann merkte er, dass er ihre Nähe nicht nur duldete, sondern brauchte.