Inej Ghafa ist eine Suli, welche bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr gemeinsam mit ihrer Karawane gereist war. Sie war als Akrobatin aufgetreten und hatte ein ganz besonderes Talent gezeigt. Doch als sie von Sklavenhändlern entführt worden war, hatte sich alles verändert: Inej an das Bordell «The Menagerie» verkauft und hatte schreckliche Jahre erleben müssen, welche von Leid und Kummer geprägt worden waren. Nur ihr fester Glaube an die Heiligen hatte Inej noch Hoffnung geben können. Erst, als Kaz Brekker ihren Vertrag überrascht aufgekauft und sie zum Crow Club geholt hatte, war es wieder bergauf gegangen. Jahrelang war Inej das Phantom gewesen und hatte im Auftrag von Kaz die verschiedensten Menschen beschattet und Aufträge ausgeführt, doch vor kurzem hatte sie endlich deine Freiheit zurück erlangt. Obgleich es ihr nicht leicht gefallen war, ihre Freunde hinter sich zu lassen, hatte Inej gewusst, dass dort draußen Größeres auf sie wartete. So ist sie nun ein Teil von Sturmhonds Crew an Bord der Mockingbird und jagt Sklavenhändler.

Ilyas Van Dijk, mit seinen 22 Jahren auch bekannt als der Goldjunge unter den Dime Lions. Eine besondere Position dort inne zu wohnen ist für ihn wirklich was ganz Besonderes. Und an sich war er immer ein strahlender junger Mann. Auch wenn er viel verloren hat, davon ist er jedenfalls gezeichnet. Aber er gibt sich alle Mühe das zu untermauern und nicht darüber zu sprechen. Denn das ist für alle Beteiligten besser, als wenn er trauern würde. Jedenfalls hat er es weit gebracht, in Anbetracht der Tatsache, dass er klein angefangen hat. Als er nach Ketterdam gekommen war, war er nur ein Laufbursche gewesen. Aber es hatte ihn über Wasser gehalten. Jetzt ist er ein Bandenmitglied und stolz drauf. Was Beziehungen angeht so ist er noch ein totaler Grünschnabel. Vor allem ist er bei Frauen sehr unbeholfen und weiß nicht wie er sich verhalten soll. Vermutlich wird er auf ewig single bleiben.

Ivans blinder Gehorsam und die Loyalität zu seinem General hätte ihm beinahe sein Leben gekostet. Aus einer großen Familie stammend, war der Verlust vieler männlicher Mitglieder prägend für ihn. Er wollte etwas dagegen tun, dass Soldaten und Grisha im Krieg sterben, während andere geschützt hinter Mauern ihr Dasein fristeten. Ivan ist sehr direkt, nimmt kein Blatt vor den Mund und gilt sogar mitunter als gemein, er ist wortkarg und vermittelt viel Unausgesprochenes mit seinen Blicken. Voronin ist ein mehr als fähiger Entherzer, ein gefürchteter Grisha der damals im Dienste des Darklings stand und seine rechte Hand war. Mit seinen 34 Jahren zählt er zu den gefürchtetsten Entherzern im Dienste Ravkas. Aktuell erholt sich Ivan von seinen Verletzungen, Fedyor weicht dabei nicht von seiner Seite.

Ivanna Dragunov hat ihren Namen seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Der Klang ist ihr so fremd geworden, dass die Worte nicht mehr einfach und selbstverständlich von ihrer Zunge rollen wollen. Selbst in ihren Gedanken ist er kaum mehr als ein Traum, den sie vor vielen Jahren einmal geträumt hatte. So viele Jahre, dass sie sich nicht einmal sicher ist, ob es wahr ist. Seit ihrer Gefangenschaft durch die Drüskelle wurde sie Inga genannt. Voller Abscheu ihrer eigentlichen Natur als Grisha, doch gewahr dem Plan ihre Stürmerkräfte für ihre Zwecke zu nutzen, gaben sie ihr diesen Namen. Zwangen sie, ihre alte Identität aufzugeben und gar zu vergessen, wenn sie nicht weitere Folter ertragen wollte. So wurde aus Ivanna Inga. Eine Waffe, geformt durch Schmerz und Qual. 61 lange Jahre. Einzig und allein dafür da, gegen ihr eigenes Volk zu arbeiten. Ihresgleichen zu bekämpfen. Manipuliert dazu, Fjerda als ihre wahre Heimat zu sehen. Sich selbst als Missgeburt der Natur, die nur einem einzigen Zweck dient: Als Werkzeug der Drüskelle einem König zu dienen, welchen sie nie kennenlernte. Seit Monaten jedoch überkam Inga eine Melancholie, die sie schon mehrfach dazu brachte, ihr eigenes Sein beinahe zu beenden. Sie wusste nicht, woher es kam. Aus welchem Grund. Doch es fiel ihr zunehmend schwerer weiter dieses Leben zu führen, welches sich so unfassbar falsch anfühlte, dass sie sich kaum noch im Spiegel erkannte. Die Frage nach der eigenen Wirklichkeit wurde so laut, dass sie bei einem Auftrag die Drüskelle in ihrer eigenen Einheit ermordete. Kein bewusster Angriff. Es war eher, als hätte sich etwas aus ihrem Unterbewusstsein empor gekämpft durch die unzähligste Dosis Jurda Parem und Gehirnwäsche. Frei von allem, was sich so widernatürlich anfühlte, verirrte sie sich ebenso automatisch und gefühlt fremdgesteuert nach Ravka. Verloren und allein. Einen Ort widerentdeckend, welches einst ihr Zuhause gewesen war, mit all seinen Schattenseiten und Kämpfen. Dem Gefühl nachjagend, dass da draußen sie selbst auf sie wartete. Gegen alles ankämpfend, was ihr 61 Jahre einverleibt und als Wahrheit verkauft wurde

Imanis Naturell ist so zwiegespalten, wie es jahrhundertelang nur Ravka durch die Schattenflur gewesen war. Sie ist das Feuer, über das sie Kontrolle verfügt, das aber auch sie beherrscht. Sie ist die schmerzvolle Glut unter nackten Fußsohlen, sie ist das wohlige Kaminfeuer. Sie ist der Hunger, aber auch die Leidenschaft. Sie ist die wärmende Liebe und Zuneigung, gleichzeitig aber die vernichtende Wut. Sie kann ein Licht zur Orientierung bieten, aber gleichzeitig auch Zerstörung bringen. Sie ist das Ende, aber auch der Anfang. Imani kennt man im kleinen Palast als aufmerksame Beobachterin, wie auch Zuhörerin. Sie ist gerne für andere da, ist eine Unterstützerin, wie auch empathisch und sensibel. Und gleichzeitig scheint sie aber so emotional und impulsiv zu sein, lässt sich viel zu gerne provozieren, wie auch von ungehaltenen Gefühlen verleiten. In jungen Jahren gab man ihr den Spitznamen Feuerteufel, welcher sich bis heute recht penetrant hält, wenngleich Imani durchaus versteht, mit ihren Grisha-Kräften umzugehen. Ursprünglich stammt die junge Frau nicht aus Ravka, ist jedoch über eine grausame Vergangenheit über Sklavenhändler von der Second Army gerettet worden. Seitdem dient sie Ravka, fühlt sich dem Land verpflichtet und verbunden; vor allem aber weilt sie an der Seite ihres besten Freundes, der Kommandant in der Second Army ist.

Ilariy ist nicht der freundlichste an guten Tagen, an schlechten Tagen sollte man ihn am besten in Ruhe lassen. Der über 30 Jährige ist vielleicht nicht von großer Statur, doch er hat Kraft und auch wenn er vielleicht nicht richtig lesen und schreiben kann, so ist er im Umgang mit Waffen mehr als vertraut. Er besitzt nur eine Handvoll an Freunde, doch für diese würde er bis ans Ende der Welt gehen. Ilariy ist kein Mann von vielen Worten und meistens sind diese gespickt mit vulgären Ausdrücken. Bis vor kurzem war er noch Teil der First Army, seit sich jedoch herausstellte, dass er ein Schattenbeschwörer ist, lebt er nun im Kleinen Palast um seine Fähigkeiten unter Kontrolle zu bringen. Keine leichte Aufgabe für jemanden, dessen Zündschnur sehr kurz ist. Irgendwo unter all dem zynischen und temperamentvollen Verhalten ist jedoch ein weicher Kern. Doch Ilariy würde beschwören, dass es diesen nicht gibt.